Historischer Verein Bohnental e.V.

Das Bohnental

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Das Bohnental grenzt an den Hochwald, den südlichen Teil des Saar-Hunsrück-Berglandes. Sein Talkessel wird von mittelhohen Bergrücken wie Kirschholzberg, Dorfer Berg, Lindscheider Berg (Onkelsberg), Langheck, Ritzelberg, Heisterberg, Fritschenwald und Blumheck umgeben. Der Höhenunterschied dieser Mittelgebirgslandschaft ist von 276 m (westliche Einfahrt von Limbach) bis 502 m (östliche Langheck) ziemlich groß.

Im Bohnental liegen die 5 Ortschaften Dorf im Bohnental, Lindscheid, Neipel, Scheuern und Überroth-Niederhofen. Noch dazu gezählt werden muss wohl der im 15. Jahrhundert untergegangene Ort Hölzershausen und die um ca. 1800 verlassene Einsiedelei Hölzershausen mit Kapelle.

Von den Bohnentaldörfern gehörten Scheuern, Neipel, Lindscheid und Niederhofen, aber auch Hölzershausen zum lothringischen Amt Schaumburg mit der Abtei Tholey, später zum Amt Tholey. Der Ort Überroth gehörte verwaltungsmäßig bis ca. 1800 zum Amt Dagstuhl und wurde ab 1815 ebenfalls zum Amt Tholey eingegliedert. Seit der Gebietsreform im Jahre 1974 gehören diese Ortschaften zur Großgemeinde Tholey.

Kirchlich gab es andere Verflechtungen: Neipel und Scheuern gehörten schon immer zum Kirchspiel Scheuern. Lindscheid und Niederhofen waren bis 1782 nach Thalexweiler und Überroth bis 1902 nach Hasborn eingepfarrt. Ab 1902 gehören alle Bohnentalorte außer Dorf im Bohnental zur Kirchengemeinde Scheuern.
Dorf im Bohnental gehört schon immer kirchlich zu Limbach, verwaltungsmäßig jedoch vormals zum Amt Dagstuhl und später zum Amt Beckingen bzw. seit der Gebietsreform im Jahre 1974 zur Großgemeinde Schmelz.

Die Kirche „St. Katharina“ in Scheuern, das bekannte Bohnentaler Gotteshaus, ein beeindruckendes und imposantes Bauwerk, stellt eine der schönsten Barockkirchen in der südwestlichen Region dar.


Das Bohnental war nachweislich schon seit der frühen Eisenzeit (800 – 480 v.Chr.) vom Keltenstamm der Treverer besiedelt, was man anhand von mehreren Fundorten heute deuten kann. Fundstellen u.a. waren mehrere Hügelgräber im Flur „Weidenholz“ in Scheuern; weiterhin wurde ein spätlatenes (um 50 v.Chr.) Brandgrab im Flur „Über dem Odenborn“ in Scheuern gefunden. Am Kreuzungspunkt Scheuerner, Dörsdorfer und Hasborner Bann fand man auch vor einigen Jahren ein Bronzebeil aus der keltischen Zeit.  Um das Bohnental z.B. „Im Allenwald“, „Auf den Sattelköpfen“, „Im Weidenholzwald“ und „Im Fritschenwald“ wurden Anhäufungen von Steinwällen gefunden, wobei der Sinn dieser Trockenmauerwerke von den Altertumsforschern nicht eindeutig gedeutet werden kann.

Nach den Kelten kamen die Römer. Auch sie ließen Spuren ihres Lebens im Bohnental zurück.

In Neipel, im Bereich „Auf Breitling“, „Breitlingsgarten“, „Schloßwiese“ und „Kantstraße“ wurden in den letzten 50 Jahren verschiedene Porzellan- und Ziegelreste, aber auch ein römischer Mahlstein gefunden.

In Überroth im Flur „Reiserfeld“ hat man vor einigen Jahren etliche römische Ziegel, eine 13,5 cm lange Bronzehand mit Tülle (eventuell ein römischer Bronzeleuchter) und Porzellanstücke gefunden.

Nicht zuletzt zu erwähnen ist die Römerstaße, die vom Wareswald in Theley über Dautweiler und die „Langheck“ nach Trier führte. Sie ist bis heute ein wichtiges Relikt aus dieser Römerzeit.

Noch heute kann man die Straßenbaukunst der Römer begutachten – im Jahre 2012 hat der Historische Verein Hasborn-Dautweiler ein Teilstück freigelegt.

Für das frühe Mittelalter sind uns leider wenige Informationen bekannt. Wann genau die Bohnentalortschaften entstanden sind oder die Besiedlung derselben begann, ist uns nicht übermittelt.